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Das Erlebnis

DAS ERLEBNIS - RÃœCKBLICK

Vom 17. bis zum 19. Oktober 2008 sollte das Dorf Liebertwolkwitz wie im Jahre 1813 auferstehen, Bauernhöfe und der Marktplatz in historischem Ambiente zum Besuch einladen.


Die Darstellung des historischen Lebens der zivilen Bevölkerung sowie der militaerischen Einheiten in Liebertwolkwitz sollte so anschaulich wie möglich gestaltet werden.
Die Leiden der Bevölkerung aber auch ihr überlebenswille und der Einfallsreichtum sollten dargestellt werden. Wie lebte man in diesen Zeiten. Was predigte der Pfarrer? Wie lebten die Frauen und Kinder in dieser Zeit? Was aß der Soldat und wie wurde ein Verwundeter versorgt? Diese Fragen wurden lange recherchiert und in Zusammenarbeit mit den Museen und Historikern zusammen getragen. Im Rahmen dieses verlängerten Wochenendes (Freitag bis Sonntag) fand dieses 1. Ereignis (neudeutsch: Reenactment) im Oktober 2008 statt und hielt als fester Bestandteil in den überregionalen Veranstaltungskalendern Einzug.

Gastronomie, Handwerk und vieles mehr sollten wie damals dargestellt werden und altes Brauchtum und alte Handwerkskunst den Besuchern jeden Alters verdeutlichen. Die Akteure stellten historische Personen dar, die in dieser Zeit lebten und erzählen von ihren Erlebnissen während der stattfindenden Führungen.

In allen Gebäuden, Kellern, Scheunen und Straßen wird historischer Alltag gelebt. Eine Reise in die Vergangenheit, die zur Interaktion einlädt!
Um eine möglichst anschauliche Darstellung zu gewährleisten wurden hierfür u.a. folgende Schwerpunkte und Themen zur Ausführung geplant:

  • Bekleidung (Gehröcke, Trachten, Zunftkleider, Schnürkleider, Leihgarderobe aus Theaterfundus etc.)

  • Theater und Unterhaltung der Zeit (z.B. mit Gaukler, Moritatensänger, Musiker etc.)

  • Darstellung des damalige Handwerks (z.B. Schmied, Büttner, Zimmermann, Töpfer, Wagner, Laternenmacher etc.) innerhalb eines historischen Marktgeschehens oder in den noch vorhandenen historischen Handwerksstätten

  • Temporärer Rückbau des Ortskerns gemäß der historischen Ereignisse

  • Unterbringung der militaerischen Darsteller in Scheunen, Höfen und auf dem Feld

  • Einquartierung der Kavallerie

  • Kavallierie-Apell auf dem Marktplatz

  • Kirche und ihre damalige Rolle in der Gemeinde

  • Errungenschaften der Napoleonischen Epoche (Erfindungen, gesellschaftliche Umwandlungen, Gesetze und Erlasse etc.)     
     

Darüber hinaus wurde u.a. an einen „Ausrufer" gedacht, der die gerade stattfindenden Ereignisse regelmäßig bekannt gab.

Wie alles begann

WIE ALLES BEGANN

Seit vielen Jahren werden in den Oktobertagen durch Gedenkveranstaltungen und militär-historische Nachstellungen an die opferreichen Kämpfe in den schrecklichen Tage der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 gedacht.

Der Interessenverein "Völkerschlacht bei Leipzig 1813 e.V." hatte bei der Organisation dieser Jahrfeier stets maßgeblichen Anteil.


An Liebertwolkwitz, einem der wichtigsten Orte der Völkerschlacht, gingen diese Veranstaltungen allerdings meist vorbei. Dies ist anders geworden. Auf unserem Liebertwolkwitzer Markt ist authentische Ortsgeschichte dargestellt worden. Nachweislich früher im Ort lebende Personen, vom Pfarrer und Lehrer über Handwerker, Gastwirte und Bauern bis hin zu Gendarm und Richter haben den Markt bevölkert. Dazu kamen die militärhistorischen Vereine aus vielen Teilen Europas, die auf den umliegenden Gehöften wie damals einquartiert wurden.


Seit dem Herbst 2006 arbeitet eine Arbeitsgruppe unter Leitung des Interessenvereins an der Verwirklichung der Idee "Liebertwolkwitz 1813 - wie es wirklich war". Angesprochen waren ortsansässige Vereine, die Wolkser Schulen, unsere Kirche, Unternehmen und Privatpersonen.


Das Anliegen wurde von diesen sogleich verstanden und die Ideen purzelten nur so aus den Köpfen.
Vom 17.-19. Oktober 2008 - zur 195-Jahrfeier - ist "Liebertwolkwitz - ein Dorf im Jahre 1813" durch uns Wolkser dargestellt worden. Das große Ziel ist die 200-Jahrfeier 2013. Bis dahin soll die Veranstaltung wachsen und ein fester Termin in den Veranstaltungskalendern werden und damit auch zu einem wirtschaftlicher Faktor im "Außenbereich" Leipzigs werden.


Dafür gibt es vieles zu tun. Die Veranstaltung hat, so wie es auch in einer bereits vorhandenen Konzeption vorgesehen ist, Alleinstellungsmerkmal gegenüber allen anderen historisch bedeutenden europäischen Orten, die durch kriegerische Ereignisse der Napoleonischen Epoche geprägt sind.

Die Arbeitsgruppe, in der verschiedene Verantwortlichkeitsbereiche festgelegt wurden, trifft sich regelmäßig jeden Montag ab 19.00 Uhr im Planwagen(oder auch im Seitengebäude rechts) der Museumsscheune, Alte Tauchaer Straße 1.
Hier können alle interessierten Wolkser ihre Ideen und Aktivitäten einbringen. Die Mitarbeiter der Arbeitsgruppe geben nähere Auskunft über das Projekt.

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Im weiteren Verlauf

IM WEITEREN VERLAUF

Hier ist eine kurze Historie vorangegangener Bemühungen, ein Projekt ins Leben zur rufen, dass verstärkt die Kommunikation zwischen Akteuren und Besuchern im historischen Ort fördert und die hiesige Bevölkerung samt der historischen Gebäude in und um Liebertwolkwitz einbindet.
Der interkulturelle Austausch wird durch die Anwesenheit internationaler Akteure und Besucher gefördert und stärkt das Verständnis füreinander im größer werdenden Europa.


 

  • Oktober 2006  -erste Gedanken

  • November 2006 - Projektentwicklung

  • Dezember 2006 bis März 2007 - Planung zum Ablauf

  • April 2007 - Planung der notwendigen Schneiderarbeiten

  • Juli 2007 - erste historische Gruppe zum Festumzug des Heimatfest

  • August 2007 - Beschaffen von Schnitten der histor. Kleidung

  • September 2007 - Treffen mit einer Gruppe von Schneider-Frauen, Vorbereitung des " Marktgespräch"

  • Oktober 2007 - historische Personen beim Reiterball in der Museumsscheune

  • November 2007 - Planung des Auftritt zur Freizeitmesse im Februar 2008

  • Dezember 2007 - historischer Hof-Advent in der Museumsscheune

  • Januar 2008 - Vorbereitung der Arbeitsgruppe "Handwerk"

  • Februar 2008 - Messeauftritt des Verband zur Jahrfeier 2008/2013

  • März 2008 - historisch gekleidet zur Gratulation anläßlich des Jubiläum von OBM B.Jung
    historische Modenschau zum Frühlingsball in der Museumsscheune
    kleiner Auftritt zur Tagung des Förderverein Völkerschlachtdenkmal

  • April 2008 - Erarbeitung des Ablaufplan und Marketing

  • Mai 2008 - Organisation des Informationsstandes zum Heimatfest 2008

  • Juni 2008 - 08.06. Zusammentreffen vieler Mitwirkenden zur Planung Heimatfest/Tag der Sachsen/17.-19.Oktober

  • Juli 2008 - Vorbereitung der ABM-Maßnahmen, Heimatfest, öffentliche Anträge

  • August 2008 - Vorbereitung der Eintrittskarten, des "Tag der Sachsen", Marketing,

  • September 2008 - 70 historische Personen beim Festumzug zum "Tag der Sachsen",öffentliche Anträge, Austattung der Mitwirkenden, Volkstanzproben, Vorbereitung Pressetermin

  • Oktober 2008 - Vorbereitungen in der Endphase, Wetter am 16.10.2008 stark Besorgnis erregend: es gießt!
    17.Oktober 11.00 Uhr: blauer Himmel- es kann losgehen!
    19.Oktober 18.00 Uhr: warum gehts nicht weiter?
    Aufräumen!

  • November 2008 - Neue Ideen, Vorbereitung einer DVD, 23.11. gemütliches "Nachbereitungstreffen" in der Scheune mit ca. 150 Mitwirkenden

  • Dezember 2008 - Hof-Advent ,Vorbereitung des Info-Stand auf der HGF-Messe, öffentliche Anträge

  • Januar 2009 - es geht weiter!

 

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Das Ãœberlieferte

DAS ÃœBERLIEFERTE

Am 14. Oktober gegen Abend und in der Nacht wütete ein Orkan, der Bäume entwurzelte, Dächer abhob und strömenden Regen zur Folge hatte. So leitete die Natur das Drama der Völkerschlacht ein, das an jenem 14. Oktober durch ein blutiges Vorspiel begann.
   

Die Vorhut der böhmischen Armee startete ein gewaltsames Erkundigungsgefecht gegen Liebertwolkwitz hin. Man wollte sich Aufklärung über die Stärke der Armee Murats verschaffen und Aufschluß erhalten, ob der Gegner standhalten oder sich weiter zurückziehen würde. Liebertwolkwitz war Stützpunkt der französischen Reiterei. 8000 Reiter befanden sich in und um den Ort,darunter 6 Regimenter, die Augereau aus Spanien herbeigeführt hatte. Das waren altgediente Soldaten und zählten zu den besten Reitern des napoleonischen Heeres.
   

Der österreichische General Klenau kämpfte unter Wittgensteins Oberbefehl von vormittags 1/2 12 bis abends 6 Uhr um den Besitz von Liebertwolkwitz. Der Ort wurde von General Malson aufs hartnäckigste verteidigt. österreichisches Fußvolk drang in raschem Lauf bis zum Friedhof vor, wo wir uns jetzt befinden. Viele geängstigte Einwohner hatten in der Kirche wegen des starken Mauerwerkes Schutz gesucht. Der Seilermeister Kühn, dessen Haus in der Nähe der Kirche stand (jetzt Fleischerei Saro), entging in der allgemeinen Verwirrung knapp dem Tode. Aufdringliche französische Soldaten hatten von ihm Wein und Brot gefordert. Da er ihre Wünsche nicht befriedigen konnte, drohten säe, ihn an seinen gefertigten Seilen aufzuhängen. - Kugeln schlugen gegen die splitternden Kirchenfenster. Ein alter Mann, der vor dem Altar kniete, wurde im Gesicht durch eine Flintenkugel verletzt. Ein Gegenangriff der Franzosen drängte die österreich-er wieder zurück.
   

Gegen 4 Uhr trat ein menschenfreundlicher französischer Offizier in die Kirche und, riet den Leuten in deutscher Sprache, den gefährlichen Ort zu verlassen und nach Leipzig zu fliehen. Niemand getraute sich heraus. Erst als der Feuerschein des brennenden Dorfes durch die zertrümmerten Fenster lobte, trieb die Angst um ihre Mutter die Tochter des Sattlermeisters Bothe hinaus. Die Mutter lag freilich erschossen im Garten der Wohnung. Die Frau des Maurermeisters Jahn war durch eine Gewehrkugel in die Hüfte getroffen worden. Trotzdem schloß sie sich den Flüchtenden an. Erst in Leipzig konnte die Kugel herausgeschnitten werden. Die österreicher hatten inzwischen den Friedhof wieder erobert, aber neue Massen Franzosen fluteten heran, brandeten über die starken Lehmmauern hinweg und drängten die österreichisehen Weißröcke gegen das nach dem Markte zu führende Friedhofstor. Es war nur nach innen zu öffnen, so daß man es noch fester zuschob.
   

So wurden bei Anbruch des Abends österreichische Soldaten vom Regiment des Erzherzogs Karl von französischen Bajonetten förmlich an das Tor gespießt. Gegen 200 fanden einen martervollen Tod. Den auf dem Gotte,sacker herumliegenden Leichen stand noch eine gewaltsame Veränderung bevor. Viele verbrannten bei der in Mundes Gute Nr. 17, dessen Stallgebäu~de unmittelbar an den Gottesacker stieß, am 18. Oktober ausgebrochenen Feuersbrunst. Erst acht Tage später fanden sie in der Nähe des genannten Stallgebäudes ein gemeinsames Grab. Vom Donnerstag, den 14. Oktober, ab brannte der Ort bis zum Sonntag ununterbrochen. Mit Einschluß der Seitengebäude wurden gegen 60 Gebäude in Schutt und Asche gelegt. Liebertwolkwitz war eine weithin sichtbare Feuersäule.
   

"Von Wachau her flog eine Kugel in den Kirchturm. Sie wurde als trauriges Andenken dort eingemauert", schreibt der Chronist. Von dieser ersten Gedenkstätte wenden wir uns dem Bahnhof Liebertwolkwitz zu. Ganz in seiner Nähe steht im Grundstück des Sägewerkes Sättler der Apelstein Nr. 9. Zwei Meter vom Zaun entfernt, ist er von der Südstraße aus gut zu sehen. "Mortier, Herzog von Treviso, 2 Divisionen der Jungen Garde 12 000 Mann" verkündet seine Inschrift. Am Westausgang von Liebertwolkwitz, östlich des Galgenberges an der Straße nach Wachau, nennt Stein Nr. 5 den Namen des Grafen Lauriston. .......

Quelle: Leipzig. im Eigenverlag "Wanderskizzenkatalog" anlässlich der 140-Jahr-Feier der Völkerschlacht bei Leipzig"

Das Brauhaus Teil 1

Das Brauhaus Teil 2

Die Mühle

Der Friedhof

Die Murat-Linde

David Kellner

Leid & Elend

Das Museum

DAS MUSEUM

Seit 1980 wurde das Vereinshaus Liebertwolkwitz vorwiegend von den Freunden des "Interessenverein Völkerschlacht 1813 e.V." vor dem Abriss gerettet und in jahrelanger Arbeit erhalten und aufgebaut. Es befindet sich in der Nähe des unter Flächen-Denkmalschutz stehenden "Südlichen Schlachtfeldes". 1995 wurde im historischen Vereinshaus ein Museum zur Geschichte der Völkerschlacht, aber insbesondere zu den Kriegsereignissen 1813 in den umliegenden Dörfern geschaffen. In mehreren Ausstellungsräumen werden gegenständliche Sachzeugen, Bilder und schriftliche Quellen präsentiert und durch informative Texte erläutert. Eine Inszenierung vermittelt einen Eindruck von den Drangsalen einer Einquartierung.
Alljährlich treffen sich im Oktober in Leipzig Hunderte von historisch Uniformierten, um die Ereignisse der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 wieder lebendig werden zu lassen.

Der "Interessenverein Völkerschlacht bei Leipzig 1813 e.v." wurde 1980 in Liebertwolkwitz als eine Gruppe des Kulturbundes gegründet. Im Jahre 1990 wurde der Interessenverein zu einem eingetragenem Verein. Der Verein hat 19 Mitglieder und unterhält Beziehungen zu Vereinen in Frankreich, österreich, Rußland, Tschechien und England. Sie versuchen den Geist der Völkerschlacht wiederaufleben zu lassen, organisierten ein Museum, Herstellung der Zinnfiguren und historischen Uniformen und nehmen oft an Schlachtendarstellungen in Frankreich und anderen Ländern teil. Der Interessenverein Völkerschlacht bei Leipzig 1813 e.V. ist in eigentlichem Sinne der Urheber der Idee der Feierlichkeiten zum 185. Jahrestag Völkerschlacht bei Leipzig und war federführend bei der Organisation.

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Das Museum Liebertwolkwitz ist seit geraumer Zeit nur nach telefonischer Rücksprache zu besuchen.


Alte Tauchaer Straße 1
04288 Leipzig

034297-42 097

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DAS MILITÄR

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Das Militär

Der "Interessenverein Völkerschlacht bei Leipzig 1813 e.V." wurde 1980 in Liebertwolkwitz als eine Gruppe des Kulturbundes gegründet. Im Jahre 1990 wurde der Interessenverein zu einem eingetragenem Verein. Der Verein hat 19 Mitglieder und unterhält Beziehungen zu Vereinen in Frankreich, Österreich, Rußland, Tschechien und England. Sie versuchen den Geist der Völkerschlacht wiederaufleben zu lassen, organisierten ein Museum, Herstellung der Zinnfiguren und historischen Uniformen und nehmen oft an Schlachtendarstellungen in Frankreich und anderen Ländern teil. Der Interessenverein Völkerschlacht bei Leipzig 1813 e.V. ist in eigentlichem Sinne der Urheber der Idee der Feierlichkeiten zum 185. Jahrestag Völkerschlacht bei Leipzig und bis heute beteiligt bei der Organisation.

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Bei Interesse am militärischen Programm, Anmeldung zur Teilnahme oder für die Einquartierung zu unserer Oktoberveranstaltung, finden Sie nähere Informationen hier:

Interessenverein Völkerschlacht bei Leipzig 1813 e.V.

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