Die Geschichte
Geschichtliche Ereignisse der Parochie (Pfarrbezirk) bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts
"Von den in früherer Zeit in Liebertwolkwitz geschehenen Ereignissen sind wenig Nachrichten vorhanden. In den vielen und sehr bedeutenden Feuerbrünsten, die namentlich in den Jahren 1572, 1583, 1637, 1708 und 1808 stattgefunden haben, mag manche für den Ort denkwürdige Aufzeichnung verloren gegangen sein.
Wohl hat sich sowohl in schriftlichen Urkunden, als im Munde des Volkes die Geschichte von zwei, den Ort betreffenden früheren Zeitereignissen erhalten, welche in Bezug auf die nachfolgende Beschreibung der Octobertage des Jahres 1813 diesen an Verwüstung und Verderben nicht nachgestanden haben.
Zu Anfang des 15.Jahrhunderts und besonders in dem Jahre 1431 ist der Ort von den Hussiten durch Raub, Mord und Brand gänzlich verheert worden. Als einigen Ersatz für die erlittenen Verluste erhielt die Gemeinde von dem damaligen Gerichtsherrn , Götz vom Ende, 25 Acker Holz, das sogenannte Bischofsholz, geschenkt. Die Schenkungsurkunde ist ausgestellt "an dem abende dez heyligen martyn" nach Christi Geburt " in thusent Jar virhundert Jare In dem pppi Jar". Eine ähnliche Verheerung erfuhr Liebertwolkwitz im dreißigjährigen Kriege durch die Schweden. Im Jahre 1637 brannten 42 Güter und Häuser und 36 Häuser wurden ruiniert, unter ersteren auch die Pfarre und Schule. Die Einwohner zerstreuten sich und lebten in Leipzig und anderen Orten. Aus dieser Zeit, wenn nicht schon aus der des Hussitenkrieges hat sich die und wohl nicht unverbürgte Sage von dem am Colmberge gelegenen und früher nach Liebertwolkwitz eingepfarrten. in einem der genannten Kriege aber gänzlich zerstörten und dann nicht wieder aufgebauten Dorfe Colm erhalten. Wie Liebertwolkwitz ebenso hat auch Großpösna in jenen verhängnisvollen Kriegsjahren dieselben traurigen Erfahrungen getheilt: Dorf und Kirche ist im 30jährigen Kriege gänzlich verheert worden.
Welche mit Glück und Unglück wechselnden Geschicke von da an beide Orte erfahren haben, darüber finden sich wenige Nachweise. In LIebertwolkwitz war es, wo bei der schwedischen Invasion der kaiserliche Minister von Wratislaw am 1.September 1707 die mit Carl XII. zu Altranstädt im Jahre 1706 abgeschlossenen Tractaten unterzeichnete, nach welchen der Kaiser Joseph I. den Protestanten in Schlesien freie Relegionsübung gestatten mußte, weshalb ihre dortigen Kirchen noch jetzt Gnadenkirchen genannt werden. Die Unterzeichnung geschah im Gute Nr. 32.
Von den Schicksalen von Liebertwolkwitz und Großpösna während des 7jährigen Krieges geht aus kirchlich Nachrichten soviel hervor, daß in beiden Orten viel Kriegstruppen sich aufgehalten und die Einwohner schwere Kriegsdrangsale ausgestanden haben. Im Jahre 1762 starben in Liebertwolkwitz 64 Personen, in Großpösna 28 Personen, eine bei der damaligen geringen Bevölkerung beider Orte sehr hohe Zahl.
..einiges mehr dazu auch hier
Liebertwolkwitz. October 1813
Während des seit Anfang des 19.Jahrhunderts in Deutschland geführten französischen Krieges lagen, meist auf Durchmärschen, bis zum Jahre 1813 ununterbrochen sowohl vaterländische als fremde Truppen in Liebertwolkwitz in Quartier.
Im Jahre 1813, 4.April, kamen Russen in den Ort und quartierten sich ein. Der Pope wohnte in der Pfarre und hielt in dem oberen Saale Gottesdienst. Nach kurzem Aufenthalte marschirten diese Truppen weiter. Ihnen folgeten bald wiederum Russen nach, welche das Osterfest hier feierten. Seitdem hielten sich fortwährend fremde Truppen im Orte und Umgegend auf und wurden schon von ihnen viel Vorräthe verzehrt und Bedrückungen verübt. Doch ahnete bei der Stellung der kriegsführenden Mächte hierf Niemand, selbst noch Augenzeuge zu sein von den Tagen der großen Entscheidung.
Bald stand es bevor!...................."
Quelle: "Liebertwolkwitz in den Tagen der Schlacht bei Leipzig vom 14. bis 18. Oktober 1813" von Theodor Voigt - Pfarrer zu Liebertwolkwitz und Großpösna, Leipzig 1848, (Preis 5 Groschen).
Das Marktgespräch
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eine sonntägliche Diskussionsrunde mit Vertretern des öffentlichen Lebens der Stadt Leipzig dient dem Informations- und Gedankenaustausch mit dem Ziel der Weiterentwicklung des Projektes ...
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1. Marktgespräch : Oberbürgermeister Burkhard Jung besuchte am 1.November 2007 die Museumsscheune Liebertwolkwitz (....mehr dazu )
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